Am 11. März 2023 nehmen wir uns, Frauen, Lesben, inter, nonbinäre, trans, agender und genderqueere (FLINTAQ) Menschen, die Strasse – weil das Patriarchat ein Ende braucht!
Diesen Kampftag bespielen wir seit über 100 Jahren, und wir habens noch immer satt! Wir habens satt tagtäglich mit Sexismus und patriarchaler Gewalt konfrontiert zu werden, wir haben es satt, dass unsere Arbeit abgewertet wird, dass wir ausgebeutet werden, dass uns unsere Stimmen genommen werden und unsere Selbstbestimmung in Frage gestellt wird. Wir haben es satt von Kapital und Patriarchat unterdrückt zu werden! Damit wir diese Macht brechen können, müssen wir uns feministisch organisieren, um Gegenmacht auzufbauen. Gegenmacht aufzubauen bedeutet, unsere Stimme laut werden zu lassen, in Aktion zu treten, unsere Forderungen auf die Wände und Strassen zu bringen, damit klar wird: Patriarchat und Kapitalismus müssen zerschlagen werden, damit wir leben können. Der heutzutage immer salonfähigere liberale oder bürgerliche Feminismus, dessen Forderungen sich darauf beschränken, innerhalb des herrschenden Systems Verbesserungen für einzelne FLINTAQ zu erwirken, reicht uns lange nicht aus. Wir wissen, dass nur die Überwindung des herrschenden Systems auch wirkliche Veränderungen hervorbringen kann. Zeigen wir, dass wir eine femistische Gegenmacht zur herrschenden Klasse aufbauen und das Patriarchat gemeinsam überwinden können!
feministisch organisieren
Dass sich Staat und Kapital von uns bedroht fühlen, hat sich in der zunehmenden Repression bezüglich dem 8. März immer mehr gezeigt. Um so wichtiger ist es jetzt, sich davon nicht einschüchtern zu lassen, sondern sich um so klarer gemeinsam gegen das Patriarchat und all seine Unterdrückungsformen zu stellen. Wir akzeptieren nicht, dass der Staat, welcher das System aufrechthält, entscheidet, welche Widerstandsformen ihm genehm sind und welche nicht. Wir halten daher an einer Demo ohne Bewilligung fest, im Wissen darum, dass wir (insbesondere vom Staat diskriminierte Menschen) uns erneut der Gefahr von Repressionen aussetzen. Wichtig ist, dass wir mit dieser Gefahr bewusst umgehen und uns kollektiv schützen, unterstützen und solidarisieren!
Feminismus ist vielschichtig und kann sich somit auch auf verschiedenen Wegen entwickeln. Doch uns verbindet die Kampfansage gegen das Patriarchat und den Willen, ein Leben jenseits des Kapitalismus zu entwerfen. Die Macht, welche uns gegenübersteht kann ein Ohnmachtsgefühl auslösen – diese Ohnmacht ist gewollt! Es ist im Interesse von Staat und Kapital, dass wir vereinzelt sind, und uns machtlos fühlen. Doch diese Ohnmacht ist besiegbar, in dem wir uns gemeinsam feministisch organisieren und unsere Kämpfe verbinden, und eine reale Gegenmacht von unten aufbauen, die in der Lage ist, die bestehende Herrschaft zu überwinden. Zusammen suchen wir unnachgiebig nach neuen Wegen und Mitteln, Kapitalismus und Patriarchat Geschichte werden zu lassen, und unsere Geschichte in unsere eigenen Hände zu nehmen. Dies können wir erreichen, in dem wir Aufklärungsarbeit leisten, uns selbst organisieren, zusammenschliessen, uns mit anderen antikapitalistischen und antirassistischen Kämpfen solidarisien, uns gegenseitig stärken, stützen und schützen. Und natürlich, in dem wir gemeinsam auf die Strasse gehen – am 8. März, am 1. Mai, am 14. Juni, und auch immer sonst dann, wenn wir uns geneinsam gegen Staat, Kapital und Patriarchat wehren!
revolutionär kämpfen
Wir stellen uns aktiv gegen Haltungen und Praxen eines ,,liberalen Femismus», welcher Geschlechter- von ,,Rasse»- und Klassenfragen abgelöst betrachtet und somit die aus den Verstrickungen von Kapitalismus, Patriarchat und Rassismus hervorgehenden Diskriminierungen missachtet. Der Kapitalismus ist nur deshalb so mächtig, weil er sich bereichert durch die Enteignung und Ausbeutung von Arbeiter:innen, insbesondere von rassifizierten Menschen, der indigenen Bevölkerung, FLINTAQ-Personen sowie auch von natürlichen Ressourcen.
Deshalb ist es wichtig, die verschiedenen Kämpfe gegen diese Unterdrückungsformen zu einer unversöhnlichen Gegenmacht zu verbinden, welche das ganze System in den Fokus nimmt, und so lange kämpft, bis die bürgerlich kapitalistische Gesellschaft überwunden ist. Eine Gegenmacht, die weiss, dass der Kapitalismus mit seiner Ausbeutungslogik immer und überall bekämpft werden muss, weil niemand von uns frei ist, solange wir nicht alle frei sind. Deshalb solidarisieren wir uns auch mit allen revolutionären, feministischen Bewegungen weltweit. Wir sind inspiriert und ermutigt von den feministischen Revolutionen in Rojava und Iran, wir sind unglaublich wütend und kämpfen gemeinsam mit der weltweiten Ni Una Menos Bewegung gegen Femizide, und wir rufen auf zum grossen feministischen Streik in der Schweiz dieses Jahr. Kapitalistische Zusammenhänge sind global, und können auch nur global überwunden werden.
Für uns ist klar – Patriarchat und Kapital bedingen sich gegenseitig, und können nur gemeinsam überwunden werden. So gehört zum feministischen Organisieren auch das revolutionäre Kämpfen. Deshalb nehmen wir uns gemeinsam die Strasse am Samstag, 11.3.2023 um 13.30 auf dem Münsterhof in Zürich.
Gemeinsam gegen Gewalt und Ausbeutung!
Gemeinsam gegen Patriarchat und Kapital!
Gemeinsam für eine befreite Gesellschaft!
8MärzUnite